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Am "Langen Tag der Flucht" wird der Freiraum Otelo in Villach zu einer lebendigen Bibliothek. Menschen mit Fluchthintergrund können als sogenannte lebende Bücher für Gespräche rund um das Thema Flucht und Asyl befragt werden.

Menschen erzählen ihre Fluchtgeschichte. Von den "Boatpeople", den Menschen die dem Balkankrieg entflohen und von Menschen die heute aus Krisengebieten hier ankommen.

Auszug aus einer Migrationsgeschichte aus dem Buch Migration zusammen Leben: „Eine Woche ohne Essen“
Der in Österreich subsidiär Schutzberechtigte Afghane hat eine lange Fluchtgeschichte: Als alleinfliehender Minderjähriger erreichte er über Pakistan, den Iran und die Türkei mit dem Boot die Festung Europa. Die griechischen Behörden verweigerten allerdings die Aufnahme eines Asylverfahrens. Im illegalen Transit gelang ihm die Flucht nach Österreich, wo er sich jetzt ein neues Leben aufbaut.
Ich bin ungefähr 1992 zur Welt gekommen. Ich kann das nur so ungefähr sagen, denn in Afghanistan schreiben wir nicht auf, wann Kinder geboren werden. Mit meinen Eltern und Geschwistern habe ich in Ghazni gelebt, das ist eine Stadt in den Bergen, südwestlich von Kabul. Mein Vater besaß dort einen Laden und wir hatten Felder und Gärten. Ich bin zwei bis drei Jahre in der Moschee zur Schule gegangen und danach fünf Jahre auf die normale Schule, wo ich Lesen und Schreiben gelernt habe. Ich konnte auch viel spielen.
Meine Kindheit war vorbei, als mein Vater.....