Datum | Uhrzeit | Freie Plätze | ||||
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29.09.2017 | 19:00–21:00 | 340 von 340 |
Krieg und Flucht. Integration und Arbeit. Wert eines Menschen. Glück. Wie hängen diese Dinge zusammen? Und was passiert, wenn wir die Perspektive wechseln? In Wien lebende Syrer_innen laden ein zu einer involvierenden Performance, die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischt.
Die Performance wird zur paradoxen Intervention. Wir begegnen einander in einem fiktiven Raum zwischen Syrien und Österreich, in dem jedes dieser Länder gleichermaßen Herkunftsland wie Fluchtziel sein kann. Das Publikum findet sich außerhalb oder innerhalb der Handlung, ist sowohl Objekt als auch Subjekt der Performance, wird als Zielgruppe zwangsbeglückt und schließlich eingeladen, gemeinsam mit uns über die Bedeutungsketten zu reflektieren, die wir geknüpft und wieder zerrissen haben, um so das Ermächtigungspotential eines Perspektivenwechsels selbst auszuschöpfen.
In einem kollektiven Denkprozess wollen wir mit „Umgekehrt“ hegemoniale Verknüpfungen von „Arbeit“ und „Integration“ hinterfragen und so Raum für neue Konzepte schaffen. Dabei verwischen wir die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, spielen mit Wahrnehmungen und Erwartungen, stellen Zuschreibungen auf den Kopf und fordern Kausalitäten heraus, um widersprüchliche Deutungen zu ermöglichen und Verständnishorizonte zu erweitern.
Widersprüche sollen sichtbar, die Beschränktheit dieser Konzepte wahrnehmbar werden. Denn der Zugang zu Freiheit, Freizeit, Muße ist nur zugänglich durch eine Unterwerfung und die Eingliederung in ein System, das diese Errungenschaften – und die damit verbundenen Denkprozesse – einigen vorbehält und anderen vorenthält. Erst die Freiheit, über das eigene „Arbeitsleben“ bestimmen zu können, würde Freiheit in anderen Lebenslagen – und so im eigenen Leben ermöglichen. Aber muss das so sein?
bis 27.9. per E-Mail an reservation@wienwoche.org
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